Miriam Trostorf arbeitet als freie Kultur-, Kunstvermittlerin und Kuratorin in Berlin. Sie studierte Ethnologie und Kulturwissenschaften mit den Schwerpunkten Kritische Theorie, Postkoloniale und Transkulturelle Studien. In ihrer Abschlussarbeit, mit der sie im Dezember 2017 ihr Masterstudium abschloss, erforschte sie museale Repräsentationsproblematiken im kolonialen und postkolonialen Kontext. Dabei setzte sie sich kritisch mit der Ausstellung ‚Deutscher Kolonialismus‘ im DHM auseinander und befragte die Möglichkeiten und Grenzen kollaborativer Museumsarbeit an diesem Beispiel. Bereits während ihres Studiums suchte sie in Nebentätigkeiten nach Verbindungen zwischen künstlerischer, kuratorischer, wissenschaftlicher und Sozialer Arbeit. Heute prägt das Agieren an dieser Schnittstelle ihre Praxis. In Projekten versucht sie die kuratorische Praxis als eine soziale zu begreifen. Sozial engagierte Kunstpraxen, die Aufarbeitung von Kolonialgeschichte, sowie kollaborative und diskriminierungskritische Ansätze in der Kulturellen Bildung bilden den Fokus ihrer Projekte. Sie erhielt das VW -Fellowship für Kunstvermittlung 2021/22 und für ihre kuratorische Arbeit das Recherchestipendium des Berliner Senats 2022. Sie arbeitet seit 2019 freiberuflich für das Kurator*innen Büro Exponauten. Dabei war sie unter anderem unter der Leitung von Joachim Baur Teil des kuratorischen Teams der Ausstellung ‚Moving Things‘ im Forum Wissen Göttingen. Im Rahmend des Projekts Dekoloniale arbeitete sie mit an der Überarbeitung der Ausstellung ‚zurückgeschaut | looking‘ back im Museum Treptow. In Projekten der Staatlichen Museen zu Berlin war sie als Kunstvermittlerin tätig. Darüber hinaus konzipierte sie am M.1 der Arthur Boskamp Stiftung mehrere Vermittlungsformate. Darunter auch das Langzeitprojekt HOLO RAMPE, das sich die Laderampe der Kunstinstitution – ein informeller aber direkter Zugang in die Ausstellungshalle der Kunststiftung – gemeinsam mit jungen Menschen aus der Umgebung als Ort für Vermittlung angeeignete. Im Rahmen ihrer langjährigen Tätigkeit für das IB Übergangswohnheim Berlin-Marienfelde für geflüchtete Familien realisierte sie einige nachbarschaftlich und künstlerisch angelegte Projekte. Seit Dezember 2022 entwickelt sie die Kunstvermittlung für die Kommunale Galerie Alte Schule. Sie ist Teil des Kollektivs rampe:aktion, das eine Vermittlungspraxis erprobt, die sich zwischen Kunst, Aktion und sozialem Miteinander bewegt und dabei eine institutionskritische Haltung bezieht.