Museum Friedland
Das als außerschulischer Lernstandort anerkannte Museum Friedland wurde 2016 eröffnet. Es erforscht, sichert, präsentiert und vermittelt die Geschichte und Gegenwart des Grenzdurchgangslagers Friedland. Wechselausstellungen lenken in historischer und gegenwartsorientierter Perspektive zudem den Blick auf die vielschichtigen Prozesse von Abschied, Ankunft und Neubeginn im Allgemeinen sowie von Migrationspolitik, gesellschaftlicher Teilhabe, Grenzen, Identitäten und Zugehörigkeiten, Kriegsfolgen, Menschenrechten und Asyl im Speziellen. Das Museum Friedland initiierte das Projekt „Was uns verbindet“ und koordiniert die Zusammenarbeit der Projekt- und Netzwerkpartner. In Friedland werden während der Projektlaufzeit eine offene Museumswerkstatt, partizipative Ausstellungsformate, Methoden der Mehrsprachigkeit, politische Kunstprojekte und Begegnungsveranstaltungen umgesetzt.
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Das Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung bietet neben Bibliothek und Zeitzeugenarchiv eine große Dauerausstellung über Zwangsmigrationen im 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dazu zählt die Geschichte von Millionen Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs. Welche Ursachen zu Flucht und Vertreibung führen und was dieses Schicksal für die Betroffenen bedeutet, ist Thema des Dokumentationszentrums Flucht, Vertreibung, Versöhnung. Um unsere Arbeit zu reflektieren, neue Formate zu entwickeln, verbindende Räume zu schaffen und partizipative Ansätze zu fördern, ist der Austausch mit unseren Projektpartner:innen von „Was uns verbindet“ für uns sehr wichtig.
Stiftung Berliner Mauer/Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde ist das zentrale Museum zur Flucht im geteilten Deutschland. Das Besondere: Das Museum ist in einem original erhaltenen Gebäude des früheren Notaufnahmelagers für geflüchtete Menschen und Übersiedler*nnen aus der DDR untergebracht. Bis heute dienen die restlichen Gebäude als Zufluchtsort für geflüchtete Menschen.
Mit dem Teilprojekt „Treffpunkt Flucht. Eine multimediale Ausstellungintervention.“ sollen die in der Dauerausstellung der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde bestehenden Narrative der deutsch-deutschen Fluchtgeschichte mit weiteren Perspektiven zum Erinnerungsort verknüpft und zum Ende der Projektlaufzeit durch eine multimediale Ausstellungsintervention erfahrbar gemacht werden.
Weitere Netzwerkpartner
Projekt Multaka
Multaka: Treffpunkt Museum wurde 2015 vom Museum für Islamische Kunst (Berlin) initiiert. Multaka – arabisch für „Treffpunkt“ – setzt sich für den interkulturellen Austausch durch die aktive kulturelle Beteiligung von Menschen mit Migrations- und/oder Fluchterfahrung ein. In dialogisch angelegte Führungen auf Arabisch, Farsi, Englisch und Deutsch, treten unterschiedliche Perspektiven in einen Austausch. Daneben bietet das Projekt künstlerisch angeleitete Workshops an sowie Themenworkshops in Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen, um umfassendere Perspektiven auf den Migrationsbegriff anzuregen und ein erweitertes Migrationsverständnis zu fördern.
„Was uns verbindet“ bietet die Chance unsere langjährigen Erfahrungen in der Museumsarbeit sowie strukturelle Herausforderungen zu teilen und sich gegenseitig in Zeiten, in denen die Demokratie auf dem Prüfstand steht, zu stärken.
Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld
In Tidofeld bei Norden befand sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs eines der größten Aufnahmelager für Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten auf dem Gebiet des späteren Bundeslandes Niedersachsen. In den Folgejahren entwickelte es sich zu einem Stadtteil der ostfriesischen Küstenstadt und ist heute Spiegelbild der bundesdeutschen Einwanderungsgesellschaft. In der ehemaligen Stadtteilkirche wird in einer Dauerausstellung die wechselseitige Geschichte von Ankunft und Neubeginn der deutschen Flüchtlinge dokumentiert und mit Hilfe des regionalen Beispiels in den zeitgeschichtlichen Gesamtzusammenhang und die Kontinuität der bundesdeutschen Einwanderungsgeschichte gesetzt. Museumspädagogische Angebote, Veranstaltungen und dezentrale Sonderausstellungen erlauben die vertiefte Auseinandersetzung mit dem menschheitsgeschichtlichen Dauerthema Migration.
Die Mitarbeit im Projekt „Was uns verbindet“ soll die Vernetzung und Zusammenarbeit mit Kooperationseinrichtungen und weiteren beteiligten Institutionen vertiefen und Raum geben, um gemeinsam über partizipative Vermittlungsformate in den Austausch zu gehen und diese miteinander zu erproben.
Webseite Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Oftmals beschäftigen wir uns in den verschiedenen Museen und Gedenkstätten mit denselben Themen und stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Das Projekt „Was uns verbindet“ vernetzt Institutionen, die sich mit Flucht und Vertreibung beschäftigen, auf eine ganz neue Weise. Für mich persönlich ist vor allem der Austausch in kleiner Expert:innen-Runde bereichernd für meine Arbeit. Wir haben die Möglichkeit, offen Erfahrungen zu teilen, gemeinsam an Fragen zu arbeiten, voneinander zu lernen und uns gegenseitig zu inspirieren. Uns eint das Ziel, die Perspektiven von Zeitzeug:innen von Flucht und Vertreibung mit den Menschen und für die Menschen sichtbarer zu machen. Sich im Rahmen des Projektes hierzu auszutauschen, kann unsere Arbeit nur besser machen.
Webseite der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Arbeitskreis Migration im Deutschen Museumsbund
Seit seiner Gründung im Jahr 2010 setzt sich der Arbeitskreis Migration dafür ein, den praktischen Austausch von Museen zu den Themen Migration, Integration und kulturelle Vielfalt zu fördern sowie Kooperationen zu unterstützen. Unser Ziel ist es außerdem, verstärkt die Perspektiven der Migration und von Menschen mit Migrationserfahrung in die Museumsarbeit einzubringen, den Dialog von Museen mit den Communities, Verbänden und Institutionen, die die Interessen von Menschen mit Migrationshintergrund vertreten, zu stärken und Erfahrungen mit Partizipation in Museen zu teilen. Der Arbeitskreis Migration ist Partner im Projekt „Was uns verbindet. Erfahrungen von Zwangsmigration gestern und heute“, um Resonanzboden und Multiplikator für die hier entwickelten Ideen, Formate und Ergebnisse zu sein und diese in die weitere Museumscommunity zu tragen.
Webseite Arbeitskreis Migration im Deutschen Museumsbund
Stiftung Exilmuseum
Die Stiftung Exilmuseum arbeitet daran, in den nächsten Jahren ein Exilmuseum am Anhalter Bahnhof Berlin zu eröffnen. Im Fokus steht die Zeit 1933-45 und jene Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt Zuflucht im Ausland suchten. Zugleich wird das Museum die Brücke zur Gegenwart schlagen und Deutschland als Exilland beleuchten. Bis es so weit ist, finden in der „Werkstatt Exilmuseum“ regelmäßig Veranstaltungen und Workshops für verschiedene Zielgruppen statt. Besonders der Themenkomplex „Exil heute“ soll mithilfe von partizipativen Formaten zusammen mit Geflüchteten und anderen Expert*innen erarbeitet werden.
Als Netzwerkpartner des Projekts möchte die Stiftung sich über die Erfahrungen mit verschiedenen partizipativen Ansätzen austauschen, sein Netzwerk erweitern und Kooperationen vertiefen.
Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung
Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung wird von einem interdisziplinären und interkulturellen Team getragen. Thematisch decken wir ein breites Spektrum gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Fragestellungen ab, das viele Aspekte der historischen und aktuellen (Zwangs-)Migration, der Erinnerung an den Holocaust, Förderung von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt umfasst. Wir sind bundesweit und transnational aktiv in der Forschung, Netzwerkarbeit und Modellprojektentwicklung.
Als Partner von „Was uns verbindet. Erfahrungen von Zwangsmigration gestern und heute“ freuen wir uns besonders über den Austausch zu den Themen Partizipation von und Citizen Science mit Menschen mit Flucht- sowie Migrationserfahrungen. In unseren Modellprojekten zur historisch-politischen Bildung haben wir hierzu bereits vielfältige Erfahrungen gesammelt.
Minor ist anerkannter Träger der politischen Bildung.